Heidelberger Katechismus – 18.Sonntag

5. Mai 2024

46. Frage: Wie verstehst du, daß er ist gen Himmel gefahren?
Antwort: Daß Christus vor den Augen seiner Jünger ist von der Erde aufgehoben gen Himmel[1] und uns zugut daselbst ist[2], bis daß er wiederkommt, zu richten die Lebendigen und die Toten[3].

1) Apg. 1, 9; Matth. 26, 64; Mark. 16, 19; Luk. 24, 51
2) Hebr. 4, 14; 7, 25; 9, 24–28; Röm. 8, 34; Eph. 4, 10; Kol. 3, 1
3) Apg. 1, 11; Matth. 24, 30

47. Frage: Ist denn Christus nicht bei uns bis ans Ende der Welt, wie er uns verheißen hat[4]?
Antwort: Christus ist wahrer Mensch und wahrer Gott: Nach seiner menschlichen Natur ist er jetzt nicht auf Erden[5], aber nach seiner Gottheit, Majestät, Gnade und Geist weicht er nimmer von uns[6].

4) Matth. 28, 20
5) Matth. 26, 11; Joh. 16, 28; 17, 11; Apg. 3, 21
6) Joh. 14, 17–19; 16, 13; Matth. 28, 20; Eph. 4, 8. 12

48. Frage: Werden aber mit der Weise die zwo Naturen in Christo nicht voneinander getrennet, so die Menschheit nicht überall ist, da die Gottheit ist?
Antwort: Mitnichten, denn weil die Gottheit unbegreiflich und allenthalben gegenwärtig ist[7], so muß folgen, daß sie wohl außerhalb ihrer angenommenen Menschheit und dennoch nichtsdestoweniger auch in derselben ist und persönlich mit ihr vereiniget bleibt[8].

7) Apg. 7, 49; Jer. 23, 24
8) Kol. 2, 9; Joh. 3, 13; 11, 15; Matth. 28, 6

49. Frage: Was nützet uns die Himmelfahrt Christi?
Antwort: Erstlich, daß er im Himmel vor dem Angesicht seines Vaters unser Fürsprecher ist.[9]Zum andern, daß wir unser Fleisch im Himmel zu einem sichern Pfand haben, daß er als das Haupt uns, seine Glieder, auch zu sich werde hinaufnehmen.[10] Zum dritten, daß er uns seinen Geist zum Gegenpfand herabsendet[11], durch welches Kraft wir suchen, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes, und nicht, das auf Erden ist[12].

9) 1. Joh. 2, 1; Röm. 8, 34
10) Joh. 14, 2; 20, 17; Eph. 2, 6
11) Joh. 14, 16; Apg. 2, 1–4. 33; 2. Kor. 1, 22; 5, 5
12) Kol. 3, 1; Phil. 3, 14